Seit Jahren wird an einem weiteren bedrohlichen Szenario gebastelt, nämlich an jenem eines jederzeit möglichen Blackouts, also eines langandauernden flächendeckenden Stromausfalls.
Am vergangenen Mittwoch hat es laut der Tageszeitung „Die Welt“ in Deutschland, genauer gesagt im Bundesland Baden-Württemberg, per App des Netzbetreiber TransnetBW über die Stabilität des Stromnetzes eine Warnung vor einer „angespannten Situation“ gegeben. Stromkunden sollten deshalb ab 14 Uhr ihren Verbrauch reduzieren. Die Probleme seien dadurch entstanden, dass die im Norden Deutschlands produzierte Energie aufgrund von schlecht ausgebauten Netzen nicht im Süden ankäme. Zum Ausgleich müsste teurer Strom aus der Schweiz importiert werden, das wolle man vermeiden, so der Energieanbieter, denn man müsse diese Kosten auf die Kunden umwälzen – und zudem werde eine zusätzliche Menge an CO2 produziert. In Österreich gab es ja in den vergangenen Jahren immer wieder mal Blackout-Übungen, am Thema hat sich auch die Zivilgesellschaft abgearbeitet. Auch die Jüngsten wurden bereits mit diesem Notfallszenario konfrontiert, die Wiener Kinderfreunde haben dazu einen internen Leitfaden ausgearbeitet und ihren Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Einen diesbezüglichen „Denkleitfaden“ zur Erstellung individueller Konzepte hat kürzlich der Bildungsminister den österreichischen Schulen zur Verfügung gestellt. Auch in Finnland wurde – wie regionale Medien berichten – kürzlich in Tagesbetreuungseinrichtungen mit Hilfe zweistündiger Stromabschaltungen für den Notfall trainiert. Ein neues Szenario zeichnet sich in Frankreich ab, das so genannte „Brownout“. Dabei sollen zum Aufrechterhalten der Versorgung an besonders kalten Tagen der Strom bis zu zwei Stunden abgeschaltet werden. Auch dafür wurde eine App entwickelt, die die betroffene Bevölkerung am Tag zuvor im Detail informieren soll. Darüber hinaus kann man sich damit laufend über die Belastung des Stromnetzes in Ampelfarben informieren, was ja bereits in C-Zeiten als probates Mittel zur Disziplinierung der Bevölkerung genutzt wurde. Auch hier ließe sich – wie alternativ denkende Menschen kundtun – mit Hausverstand, der in Vergessenheit geraten, zumindest aber in Zeiten wie diesen besonders verpönt ist, durchaus sinnvollere Vorgangsweisen finden. Und auch hier müssen sich die Verantwortlichen wohl die Frage gefallen lassen, woran es denn liegt, dass die Versorgungssicherheit zu angeknackst ist.
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