Unser Gesundheitssystem stehe vor dem Kollaps, warnen Pflegepersonal, Patienten und Ärzte, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa, ja auch darüber hinaus. Auch hier war C ein „Bewusstseinsbringer“, es wäre aber schade, wenn die große Chance eines Systemwandels einmal mehr mit ein paar kosmetischen Operationen vertan würde. Zunächst einmal muss die große Lüge, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen stünden dabei im Vordergrund vom Tisch – und nicht wieder unter den Teppich gekehrt werden. Denn, wer ehrlich ist, weiß mittlerweile, dass es trotz der Umbenennung der Kranken- in Gesundheitskassen vielmehr darum geht, Krankheiten und Kranke zu verwalten und wenn notwendig, auch neue zu schaffen. Harte Worte, die vor mir schon anderen eingefallen sind, so den Philosophen Ivan Illich und Bertrand Stern sowie dem ehemaligen Mediziner Gerd Reuther. Tatsächlich lässt sich wie in allen Bereichen, die im Lauf der letzten Jahrzehnte marktwirtschaftlichen Regeln unterworfen wurden, auch im Gesundheitsbereich eine schädliche Entwicklung in Richtung Kommerzialisierung erkennen. Dazu gehören nicht nur die Behandlung – welch sprechendes Wort – von Kranken sondern auch die so genannten Vorsorgeuntersuchungen, bei denen in der Regel auch nur festgestellt wird, ob man schon krank oder noch gesund ist. Wobei bei solchen Diagnosen auch immer noch ein Spielraum besteht, ab wann man als krank befunden, besser gesagt befundet wird. Tatsächlich steht ein dringend notwendiger Paradigmenwechsel an, der auch die aktuell an die Oberfläche gespülten Probleme im Krankenwesen radikal, also von der Wurzel her, auflösen würde. Stellen wir uns vor, dass wir von Kindesbeinen an in die Lage versetzt werden, auf unsere Gesundheit zu achten, also auf Körper, Geist und Seele. Stellen wir uns vor, dass es Ziel der für unser Gemeinwesen Verantwortlichen – ich nenne sie bewusst nicht mehr Politiker, denn dieser Begriff ist genauso verbrannt und verbraucht wie etwa die „Sünde“ – ist, den Menschen ein Umfeld zu schaffen, das gesund erhält, also sauberes Wasser, saubere Luft, stressfreie Arbeitsbedingungen, ein existenzgesichertes Leben ohne ständige Bedrohungen von Krieg, Wohnungslosigkeit, Armut, etc. Was wäre dann? In meiner Utopie braucht es dann keine Krankenhäuser mehr. Menschen wären in der Lage, falls ihre Gesundheit mal angeknackst ist, sich die Zeit zu nehmen, die notwendig ist, damit sich Körper, Geist und Seele wieder regenerieren können. Es bräuchte keine Schulmediziner mehr, weil die Gesundheitskompetenz in den Händen aller liegt, es bräuchte keine Pharmaindustrie mehr, weil die Natur alles parat hat, es bräuchte kein Pflegepersonal mehr und die Unterstützung bei der Heilung, die ja eigentlich von selber kommt oder eben auch nicht, würde durch das direkte Umfeld besorgt. Was wäre dann? Was heute noch Utopie ist, mag sich bei näherer Betrachtung zu einer machbaren Vision entwickeln, die dazu führt, dass wir dieses zukunftsträchtige Projekt in Angriff nehmen. Und eines Tages werden wir zwar immer noch sterben, weil wir als Spezies von Geburt an dem Tod geweiht sind, aber es wird alles seinen guten und richtigen Lauf nehmen, so wie das Leben eben ist. Das wäre doch was! Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir als vernunftbegabte Wesen die Lehren aus den vergangenen Jahren ziehen, alle „vergewohltätigenden“ Fesseln – und seien sie auch noch so süß – sofort ablegen und unser Leben selber in die Hand nehmen sollten, zum Wohl für uns und alle Menschen auf der ganzen Welt.
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Wenn ich so über meinen Gedanken sitze, um den nächsten Kommentar zu fassen zu kriegen, den ich bei RESPEKT veröffentlichen möchte, stellt sich mir die Frage: Wo anfangen?
Da gibt es nämlich so viele Themen, etwa die nötige Aufarbeitung der Corona-Zeiten, im Speziellen der Maßnahmen und ihrer Folgen oder der Hilfsgelder, deren Bezieher und deren Höhe ja kürzlich in einer Transparenzdatenbank veröffentlicht wurden; oder die Bevorzugung der Kriegsvertriebenen aus der Ukraine gegenüber anderen, von außerhalb Europas aus den gleichen Gründen Geflohenen;oder die Aufklärung der Hintergründe des kolportierten menschengemachten und dem vermeintlich allein dem CO2-Ausstoß geschuldeten Klimawandels und der geplanten bzw. bereits umgesetzten Maßnahmen wie der CO2-Bepreisung; oder die Teuerung und die so genannte Energiekrise, die angeblich einzig und allein Russland zu verdanken ist; oder die Lohn-Preis-Spirale, die als unabänderliches Kennzeichen unseres Wirtschaftssystems gilt und möglicherweise doch auch oder eher eine Preis-Lohn-Spirale ist; die geplante Einführung eines Bürgergeldes und des digitalen Euro als Weiterentwicklung unseres Geld- und Wirtschaftssystems; oder die unvermeidliche Krise der „Vierten Gewalt“, die durch zu große Nähe zwischen Politik, Wirtschaft auf der einen und Journalisten auf der anderen Seite bedingt ist und die Medien von Inseraten oder staatlichen Förderungen abhängig gemacht hat; oder der bevorstehende Zusammenbruch unseres Bildungs-, des Justizsystems oder auch unserer repräsentativen Demokratie ... Diese Liste ließe sich sicher noch um so einiges fortsetzen – doch bei näherer Betrachtung komme ich trotz der Vielfalt der Gesichter, in denen sich die Krisen zeigen, zu einem gemeinsamen Ausgangspunkt: die von uns Menschen geschaffenen Systeme sind an ihrem Endpunkt angekommen. Sie und ihre Vertreter, also vor allem jene, die davon weiterhin profitieren, wehren sich mit Händen und Füßen vor der schon seit längerem dringend benötigten Veränderung. Die, die das wahrnehmen, ansprechen oder gar schon Änderungen vornehmen, werden dann schnell in den Topf der Verschwörungstheoretiker, Staatsverweigerer geworfen und in Einzelfällen sogar als Volksverhetzer tituliert und vor Gericht gestellt. Andererseits dürfen die Mächtigen und ihre Hintermänner öffentlich über einen Great Reset philosophieren und uns eine technokratische Gesellschaft, in der Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Nudging in Form von Social Credits herrschen, als der Weisheit letzter Schluss schmackhaft machen. Albert Einstein wird eine Aussage zugeschrieben, die uns aber genau das Gegenteil vor Augen führt und uns zu einem Out-of-the-Box-Denken animiert: „Du kannst Probleme nicht auf der Ebene lösen, auf der sie geschaffen wurden“, soll er gesagt haben und selbst, wenn das Zitat nicht von ihm stammt, so hat es doch eine gewichtige Relevanz. Es zeigt uns nämlich, wohin wir unsere Gedanken wenden sollten und wie wir aus der an vielen Stellen georteten Problemtrance ausbrechen können: neu denken, anders denken, umdenken, weiterdenken, vordenken. Im Lauf der Geschichte sind immer auch jene Menschen zu Pionieren einer bedeutenden Entwicklung für eine bessere Zukunft geworden, die wegen ihrer Ideen und Sichtweisen angefeindet, mundtot gemacht oder sogar hingerichtet wurden. Ihre Weise, den Herausforderungen ihrer Gegenwart zu begegnen, will uns zum Vorbild werden. Bei genauerer Betrachtung entdecken wir sie auch heute schon an vielen Ecken und Enden und in allen noch herrschenden, aber bereits zum Tode verurteilten Systemen. Sie leben einen Grundsatz, der von einem weiteren großen Denker geprägt worden ist. Der vielseitige Richard Buckminster Fuller, der sich als Architekt, Konstrukteur, Visionär, Designer, Philosoph und Schriftsteller betätigte, wird diesbezüglich auf folgende Weise zitiert: „Du änderst niemals Dinge, indem du die existierende Realität bekämpfst. Um etwas zu ändern, erstelle ein neues Modell, das das bestehende Modell überflüssig macht.“ Ändern wir also unseren Blickwinkel und schauen wir auf die wundervollen Möglichkeiten, die diese Krisen uns für einen wahrhaft lebensspendenden Wandel unserer todgeweihten Systeme bringen. Jetzt oder nie! Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir als vernunftbegabte Wesen die Lehren aus den vergangenen Jahren ziehen, alle „vergewohltätigenden“ Fesseln – und seien sie auch noch so süß – sofort ablegen und unser Leben selber in die Hand nehmen sollten, zum Wohl für uns und alle Menschen auf der ganzen Welt. War es denn tatsächlich anders zu erwarten?
Nicht wirklich! Das österreichische Staatsoberhaupt fühlt sich durch seine Wiederwahl schon im ersten Wahlgang in seinem Umgang mit der Wirklichkeit bestätigt und übt sich weiterhin in „business as usual“. Das bedeutet, dass er in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag, die „Österreicherinnen und Österreicher und alle, die in Österreich leben“ mit bedächtiger Stimme einzulullen versucht. Darin zeigt er uns am Anfang seine Sicht auf Transparenz und führt uns in einer Art Homestory hinter seine Tapetentür – bloß geht er nach deren Öffnen voraus und lässt uns Besucher hinter der zufallenden Tür zurück. Schnitt. Und wir sind dann doch plötzlich mitten in seinem Büro samt Platz für den ersten Hund im Staat, der aber gerade „Äußerln“ ist – mutmaßlich in Begleitung eines Cobra-Beamten. Die „Ungewöhnlichkeiten“, die er in seinen weiteren Ausführungen beschreibt, sind nichts anderes als Skandale und Zumutungen, die nicht per se als solche gelten müssten, hätten nicht die handelnden Personen durch ihr Agieren die Sache zu solchen Katastrophen werden lassen. Die Rede ist von Ibiza, Chat-Affäre, einer zur Pandemie erklärten Virusinfektion, einem durch das Handeln der Verantwortlichen vorhersehbaren Krieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Folgen wie Teuerung und Energiekrise. Auch der „Klimanotstand“ darf nicht fehlen. Wobei ich hier eher einen Notstand im politischen und gesellschaftlichen Klima in Österreich, der EU, ja ganz Europa und auch bei so manch anderem Player auf unserem Planeten sehe. Und hinter all dem stecken Menschen und nicht Gott oder gar der Teufel. Daran erinnert uns HPB auch liebevoll, in dem er auf die Menschenrechte und die Verfassung verweist, die uns allen hier in Österreich garantiert, dass es mit rechten Dingen zugeht. Wir können es gerne mit Goethes Faust halten und ein Zitat ins Gegenteil verkehren, nämlich immer das Gute zu wollen und doch immer das Böse zu schaffen. Aber mit gemeinsamen Prinzipien müsste es doch gelingen, genau das zu verhindern, meint der erste Mann im Staat und strapaziert einmal mehr den Begriff „Solidarität“. Wohin der uns in den letzten mehr als zwei Jahren geführt hat, lässt sich an einer gespaltenen Gesellschaft und traumatisierten Jugendlichen mehr als deutlich erkennen. Seine Idee, sich an den Kindern, die neugierig und voller Fragen sind, zu orientieren ist damit Schnee von gestern. Oder meint er mit seinen diesbezüglichen Worten doch, dass wir uns einfach fügen sollen, wenn er sagt, dass wir nicht aufhören sollten, wie sie dazuzulernen. Sein Rezept sei es, nicht ständig „Killer-Fragen“ zu stellen und nicht die eine Lösung zu suchen sondern die vielen, kleinen Lösungen zu finden. Lösungsorientierung statt Problemtrance also. Da hat er wohl die Rechnung ohne die gemacht, die diese Welt regieren. Denen ist es nämlich ganz und gar wichtig, dass wir uns an den Problemen aufreiben, unsere Hoffnungen fahren lassen und uns dem ergeben, was man uns alltäglich als alternativloses Narrativ serviert. Ist es jetzt eine Killer-Frage, wenn ich mal genau wissen will, wie unser Staatsoberhaupt seine Zusage versteht, dass man niemanden zurücklassen werde, wenn man doch alltäglich die Zurückgelassenen durch die Straßen unseres Landes taumeln sieht? Ist es zulässig zu fragen, was gleiche Rechte und Würde bedeuten, angesichts der Tatsache, dass sich eine Rechtssprechung zunehmend an den Machthabern orientiert bzw. jene, die besitzen, sich im Dschungel des Rechtsstaates besser behaupten können als die, die sich keinen Rechtsvertreter leisten können? „Kann das jetzt alles bitte aufhören“ legt uns der Bundespräsident in den Mund. Ja, das wünsche ich mir sehr. Vor allem sollten Sonntagsreden wie diese endlich aufhören und der Grundsatz ins Land ziehen, der da lautet: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“ Wobei: Einen Aufruf aus der Rede möchte ich abschließend doch aufgreifen und ihn uns allen ans Herz legen. Suchen wir doch nicht die eine Lösung bei den Verantwortlichen, sondern finden wir die vielen, kleinen Antworten und Lösungen in unserem eigenen Leben in Kooperation mit den Konstruktiven und Zuversichtlichen, die gemeinsam an einer neuen, guten Welt bauen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die zunehmende Militarisierung auf staatlicher Ebene durch die Erhöhung der Budgets für die bewaffneten Streitkräfte nun auch auf gesellschaftlicher Ebene niederschlägt. Von den Schweizern weiß man ja, dass sich im Haushalt der wehrfähigen Männer eine entsprechende Waffe befindet, die für militärische Einsätze vorgesehen ist. Aus dem einen oder anderen Land der Welt, wie etwa im sozialdemokratischen "Vorzeigeland" Schweden – das ja seit kurzem von einer konservativen Minderheitsregierung unter Duldung der rechtspopulistischen Schwedendemokraten beherrscht wird – gelangten in den letzten Jahren Meldungen an die Öffentlichkeit, die von einer Mobilisierung von Bürgerwehren berichten, natürlich nur zum Selbstschutz. Auch werden von den politisch Verantwortlichen mit Unterstützung von Medien zahlreiche Schreckensszenarien an die Wand gemalt, sei es eine todbringende Pandemie, ein drohender nuklearer Weltkrieg oder ein Blackout, bei dem wir und vor Plünderern und Nachbarmördern schützen müssen. Das geht sogar so weit, dass in den derzeit boomenden so genannten Überlebenstrainings auch der Einsatz von Schusswaffen trainiert wird.
Im Vorfeld wurden und werden Menschen auch in diese Richtung gelenkt, in dem man ihnen die Notwendigkeit von Schutz und Bewachung durch die stetig wachsende Präsenz nicht staatlicher Sicherheitsdienste – sogar in Öffis und im Lebensmitelhandel – andient oder sie mit Online-Spielen wie Fortnite in ihrer Freizeit brainwashed. Das alles hat Strategie und - wie wir mittlerweile wissen sollten - ist Angst ein probates Mittel, um Menschen unter Kontrolle zu halten und sie dazu zu bringen, alles einem starken Herrscher unterzuordnen, auch die eigene Freiheit und damit dabei mitzuhelfen, die noch bestehenden Grund- und Menschenrechte auszuhebeln. Und mit zunehmender Angst steigt auch die Gewaltbereitschaft – selbstverständlich nur für die eigene Sicherheit. Alternative Strategien werden da viel zu oft und viel zu schnell als nicht praktikabel, Träumer- oder sogar Spinnereien abgetan, und ehemalige echte Pazifisten wie der Bekannte eines Redaktionskollgen befürworten die Waffengewalt zur Selbstverteidigung, weil es leider kein anderes Mittel gibt. Diese Enttsäuschung mussten wir ja schon bei vielen der 68er erleben, die nunmehr genaus das Gegenteil tun, wofür sie einst gekämpft haben. Aber ich werde mich von all diesen Horrorszenarien nicht mürbe machen lassen und werde es weiter mit John Lennons "Imagine" halten und mich vor allem aktiv und in Gemeinschaft mit anderen Träumern und Spinnern im friedlichen Miteinander und im konstruktiven Problemlösen im Kleinen üben, das in Folge natürlich auch im Großen wirken wird. Freuen werde ich mich über jeden, der sich auch auf diesen zwar mühevollen, aber fruchtbaren Weg begibt. Denn nur so lässt sich die Welt ungeachtet der alltäglichen Kassandrarufe von Politik und Medien tatsächlich zum Besseren verändern. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir als vernunftbegabte Wesen die Lehren aus den vergangenen Jahren ziehen, alle "vergewohltätigenden" Fesseln – und seien sie auch noch so süß – sofort ablegen und unser Leben selber in die Hand nehmen sollten, zum Wohl für uns und alle Menschen auf der ganzen Welt. Die österreichische Bundesregierung hat schon seit geraumer Zeit ihr „finanzielles Füllhorn“ geöffnet. Zuerst war ihr nichts zu teuer, um eine zur Pandemie erklärte Virusinfektion einzudämmen, davon profitierten Pharmafirmen, Maskenproduzenten und bei angemessenem Verhalten auch Bürger und Unternehmer. Dieses war der erste Hype - doch die nächsten zwei folgten sogleich: die Teuerung und die Energiekrise. Mit Teuerungsausgleich, einer zusätzlichen Familienbeihilfe und einem Klimabonus wurden die Österreicher aus der Gießkanne bedient, andererseits hat man weder die Mehrwertsteuer gesenkt bzw. ausgesetzt noch dafür gesorgt, dass Lebensnotwendiges, wie etwa Nahrungsmittel, Wohnen, Energie, Mobilität und – ja auch - Kultur, leistbar bleibt. Wer hier wohl die Gewinner sind?
Auch mit der „Pandemie“ ist es ja noch nicht wirklich vorbei wie wir umgehend nach dem Sieg des Ex-Grünen Präsidenten bei der Wahl am letzten Sonntag von einer seiner ehemaligen Parteikolleginnen erfahren haben. Die Maskenpflicht kommt nämlich zurück. Da regte sich diesmal aber prompt der Widerstand des Boulevards, wie ein Kommentator im Gratisblatt „Heute“ vernehmen ließ, auch der Handelsverband machte mobil und die ÖVP-Landesgranden knirschten mit den Zähnen. Nun sollen wir angeblich wieder mal auf eine endgültige Entscheidung warten, bis zum 23. Oktober wird kolportiert. Bei all diesen Maßnahmen sollte mittlerweile jedem Betroffenen klar geworden sein, dass es sich dabei um nichts anderes als entmündigende „Vergewohltätigung“ (wie der Philosoph Bertrand Stern es formuliert) handelt, die wir beim besten Willen nicht gebrauchen können, wenn wir eigenständige, verantwortungs- und selbstbewusste Menschen sein wollen. Zudem schwingt bei all dem immer ein althergebrachter Grundsatz mit, der da lautet: „Wes Brot ich esse(n muss), des Lied ich singe(n muss). Oder noch drastischer formuliert – und Johann Heinrich Pestalozzi in den Mund gelegt: „Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade.“ Höchste Zeit, uns nicht ständig zum Leben begnadigen zu lassen, sich also endlich auf die eigenen Haxen zu stellen, Kooperativen in die Welt zu setzen oder schon vorhandene auszubauen und eine gute, wahre und schöne Zukunft endlich lebendig werden zu lassen, an allen Ecken und Enden unseres wundervollen Planeten. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir als vernunftbegabte Wesen die Lehren aus den vergangenen Jahren ziehen, alle vergewohltätigenden Fesseln – und seien sie auch noch so süß – sofort ablegen und unser Leben selber in die Hand nehmen sollten, zum Wohl für uns und alle Menschen auf der ganzen Welt. Man möge mir die krasse Formulierung in der Frage, die meinen dieswöchigen Kommentar betitelt, vergeben, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit der kurz bevorstehenden Wahl zum Staatsoberhaupt ein Paradigmenwechsel dieses wertvollen Amtes eingeläutet wird bzw. bereits wurde.
Erstmals stellen die einst „großen“ Parteien SPÖ und ÖVP keinen eigenen Kandidaten, sondern Vertrauen auf den aktuellen Amtsinhaber, der mit seinem Schweigen und seinem Durchwinken von verfassungswidrigen Regelungen, den Regierenden nach dem Maul geredet und dabei vergessen hat, dass er direkt vom Volk gewählt wurde. Was Besseres kann den Mächtigen nicht passieren. Der Vorschlag des Tiroler ÖVP-Klubchefs ist so gesehen nur ein konsequentes Weiterdenken dieses Zustandes. Er empfiehlt, um Kosten zu sparen, die Wahl des Staatsoberhauptes nicht mehr auf direktem Weg zu ermöglichen, sondern durch die Bundesversammlung (einer gemeinsamen Sitzung von National- und Bundesrat) ähnlich wie bei unseren Nachbarn in Deutschland durchführen zu lassen. Die Idee ist nicht neu, ein gewisser Hans Penz, seinerzeit Landtagspräsident in Niederösterreich hat sie schon 2016 eingebracht. Noch weiter ging vier Jahre früher der langjährige Landeshauptmann Erwin Pröll, der das Amt überhaupt abschaffen wollte und ein Modell nach Schweizer Vorbild anregte, bei dem entweder „Persönlichkeiten aus der Regierung oder aus der Bundesversammlung" dessen Agenden für einen bestimmten Zeitraum übernähmen. Zu bedauern ist auch, dass es auch diesmal – wie schon so oft – keine weiblichen Kandidaten gibt, die sich am kommenden Sonntag zur Wahl stellen. Irmgard Griss hatte bei den Wahlen vor sechs Jahren im ersten Wahlgang immerhin knapp 19 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, also etwas mehr als zwei Prozent weniger als der spätere Wahlsieger. Damit hat sie die Stichwahl nur knapp verpasst und musste dem aktuellen Amtsinhaber den Vortritt lassen. Von größter Wichtigkeit scheint mir daher eine aktive Amtsführung, die ja verfassungsrechtlich möglich und auch abgedeckt ist. Keineswegs muss sich das neue Staatsoberhaupt an die bislang gepflegten realpolitischen Usancen halten, keineswegs sollte er den Weg wählen, der den Eindruck erweckt, dass er nur ein nützlicher Idiot der Regierung ist. Wobei es auch eine charmante gegensätzliche Sichtweise auf den Begriff des nützlichen Idioten gibt, die ich niemandem, vorenthalten will: Denn der Begriff „Idiot“ hat im Lauf der Zeit einen krassen Bedeutungswandel erfahren. Das aus dem Griechischen stammende Wort idiotis bedeutete ursprünglich „Privatmann“, idios ist „das Eigene“, und somit ist ein Idiot dem Wortsinn nach einer, der seinen eigenen Weg geht. Der Psychotherapeut Klaus Schlagmann führt dazu in seinem Buch „Die Narzissmus-Lüge“ aus, dass diese Eigenschaft den „Idioten“ sowohl von Opfern als auch von Tätern unterscheide, denn diese gingen nicht ihren eigenen Weg, weil sie sich entweder anderen unterwerfen oder andere für ihren Weg missbrauchen. Somit wäre es gar nicht so schlecht, wenn der Bundespräsident ein Idiot in diesem Sinne wäre. Und so wiederhole ich noch einmal mein wöchentliches Ceterum Censeo: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Österreich einen Bundespräsidenten braucht, der die Verfassung beherzt und kompetent vor den Übergriffen machtgeiler Politiker, Institutionen und sonstiger „Player“ schützt und damit den Menschen-, Grund- und Freiheitsrechten jenen Status zum Schutz der Österreicher gibt, der ihnen per se zusteht. Möglich, dass wir erst jetzt wirklich bemerken, wie wahnsinnig die Welt (geworden) ist, in der wir leben. Aber war sie das nicht immer schon? Oder: Wann ist sie tatsächlich so geworden?
Wenn Deutschland und Österreich trotz einer wachsenden Zahl von Evidenzen und Erfahrungen, die das Gegenteil beweisen, weiterhin an den Maßnahmen zur „Bekämpfung“ eines von der WHO (noch) als pandemisch bezeichneten Virus festhalten, wenn nur jene zur institutionellen Bildung zugelassen werden, die dem Narrativ durch Befolgen dieser Regeln Rechnung tragen und sich als brave Staatsbürger erweisen und Bundesländer wie Oberösterreich aggressive „Impf“-Kampagnen fahren, dann sind die Sonntagsreden vom Zuschütten der gesellschaftlichen Gräben einmal mehr nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind. Chuzpe in Reinkultur. Wenn Staaten Energiekonzerne, die „too big to fail“ sind, mit dem Argument, dass ansonsten die Energieversorgung des Landes zusammenbrechen würde, mit Milliardenförderungen unterstützen oder sie gar ganz verstaatlichen, dann zeigt das einen offensichtlichen Fehler im System, der von den verantwortlichen Politikern längst behoben hätte werden müssen. Aber Lobbyismus und Liebdienerei sind die beiden Seiten einer Medaille, die sich zwar demokratische Politik nennt, aber nichts mit dem gemein hat, was demokratische Politik eigentlich sein soll. Die Wähler glauben, der Papa, also Vater Staat, wird’s schon richten, in Wahrheit sind es sie, die – zumeist sogar tief - in die Tasche greifen oder einfach „nur“ den Gürtel enger schnallen müssen (O-Ton des Bundespräsidenten d.a.D.). Wahnwitz in Reinkultur. Wenn Servus TV angedroht wird, die Lizenz zu verlieren, weil der Sender das Gebot der Objektivität verletzt hat, der österreichische Staatsfunk aber diesbezüglich ungeschoren davon kommt, das schwedische Nya Dagbladet der Verbreitung von Fake-News beschuldigt wird und eine einfache Presseaussendung des US-amerikanischen RAND genügt, um einen Artikel über die Intention der USA, Europa zu schwächen, als unglaubwürdig hinzustellen, oder der Investigativjournalist Julian Assange mit einer mehr als lebenslangen Haftstrafe in den Vereinigten Amerikanischen Emiraten rechnen muss, dann ist es doch offensichtlich, dass es mit der vielzitierten Pressefreiheit nicht weit her ist. Verblendung in Reinkultur. Und wenn heute einer immer noch daran glaubt, dass er Teil hat am stetig wachsenden Geldvermögen oder sogar demnächst zum erlauchten Club der Millionäre oder gar Milliardäre gehören wird und nicht erkennt, dass die schon seit ewig laufende Umverteilung von unten nach oben keinesfalls die gerne kolportierte Entschuldigung für all die Versager ist, die es einfach nicht geschafft haben, dann ist es mit dem wachen Verstand des vernunftbegabten Homo Sapiens Sapiens nicht weit her. Wo bitte sind denn dann bloß meine rund 87.500 Dollar, die ich laut Credite Suisse an Vermögen haben sollte? Ammenmärchen in Reinkultur. Doch bei all den hier aufgezählten Ereignissen lässt sich eines feststellen: sie sind weder gottgegeben noch naturimmanent sondern von Menschen gemacht. Und daher können sie auch von Menschen geändert werden. Dazu braucht es neben einem klaren Blick und einer zutreffenden Analyse auch den Mut, die eigenen Möglichkeiten zu erkennen, den eigenen Beitrag zum nötigen Wandel zu leisten und zu einem wahren Helden, also zu jemandem, der auf seinem Gebiet Hervorragendes leistet, zu werden. Zu tun gibt es wahrlich genug. Auf geht’s! |
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März 2023
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